Freitag, 31. Mai 2019

 Auf einer Skala von 1 bis 10 von Ceylan Scott


Titel: Auf einer Skala von 1 bis 10
Autor/in: Ceylan Scott
Reihe: -
Verlag: Chicken House
Seitenzahl: 226
Preis: 15,00

Iris ist tot. Und Tamar sitzt in Lime Grove, einer geschlossenen Jugendpsychiatrie, wo sie den ganzen Tag lang sinnlose Fragen beantworten soll. Wie fühlst du dich, auf einer Skala von 1 bis 10? Du weißt schon, dass du dich nicht normal verhältst? Was genau ist eigentlich passiert? Aber Tamar sagt nichts. Sie kann einfach nicht erzählen, was mit Iris geschehen ist. Das Monster lässt es nicht zu.

Packend, echt, mitfühlend – dieser Insiderroman liest sich wie ein Thriller und sensibilisiert für die dramatischen Ausmaße psychischer Krankheiten.



Meine Meinung:

Tamar landet in einer geschlossenen Jugendpsychiatrie, da sie sich die Schuld für den Tod ihrer besten Freundin Iris gibt. Dadurch ist sie depressiv geworden und hat damit angefangen sich selbst zu verletzen. Dort angekommen fühlt sie sich unwohl, weil die anderen Jugendlichen viele Wutanfälle haben. Tamar lebt sich schnell dort ein und sich auch mit den anderen gut versteht. Trotz allem fällt es ihr schwer mit ihrer Erkrankung zurechtzukommen. Die Ärzte versuchen ständig herauszufinden, was vor dem Tod von Iris passiert ist, da Tamar die letzte Person war, die Iris lebend gesehen hat...

Ich lese ja sehr gerne Bücher über psychische Erkrankungen, deshalb durfte auch das nicht fehlen. Auch wenn man quasi vom Klappentext davon ausgehen kann, dass sensible Themen behandelt werden, finde ich es trotzdem wichtig, dass ich einem Buch eine Trigger Warnung ist. Gerade im Bereich der Selbstverletzung. Ich finde es sehr schade, dass es in diesem Buch keine gab!

Ein weiterer Punkt, den ich schade fand, war, dass ich leider nicht viele Informationen von Tamar hatte. Als Leser bekommt man viele Einblicke in ihr Leben in der Psychiatrie, aber was Tamar wirklich für ein Mensch ist, erfährt man leider nicht. Im Grunde geht es nur um die Psychiatrie und ihre Erkrankung, was ich schade finde, denn genau dadurch, wird Tamar nur auf das reduziert, obwohl sie so viel mehr ist, als ihre Erkrankung. Daher konnte ich leider zur Protagonistin keine engere Verbindung aufbauen, mir fehlte es an Tiefe. Obwohl ihre Geschichte mich sehr berührt hat. Ich habe oft selbst solche Gedanken, daher habe ich mich teilweise verstanden gefühlt. 

Positiv finde ich den Schreibstil der Autorin. Da das Buch ja ein Jugendbuch ist, wurde auch der Schreibstil auf die Jugendlichen angepasst, was total gut zur Geschichte passt.  Außerdem ist der Schreibstil nicht flüssig, sondern eher abgehakt. Das passt sehr gut zur Geschichte, da es ja um Tamar und ihren Monstern geht und vor allem was in ihrem Kopf damit passiert. Der Schreibstil von Ceylan Scott konnte mich jedoch überzeugen.

,,Auf einer Skala von 1 bis 10‘‘ fand ich durchwachsen. Die Nebencharaktere haben mir gut gefallen, sie waren authentisch und lebhaft. Jedoch hat leider unsere Protagonistin nicht viel davon abbekommen, was die Geschichte etwas öde macht. Die psychischen Erkrankungen wurden gut dargestellt und man hatte ein gutes Bild von Erkrankungen, die man nicht kennt. Dennoch hatte ich das Gefühl, dass die Protagonisten meistens auf ihre Erkrankung reduziert wurden. Das hat mir leider gar nicht gefallen. Das Ende hat mir gut gefallen und ist der Autorin gut gelungen. Es war ein wenig vorhersehbar, aber hat sehr gut zur Geschichte gepasst. Dazu möchte ich noch anmerken, dass es kein Sachbuch oder ähnliches ist, sondern eine Geschichte, die über psychische Erkrankungen und das innere eines Menschen aufklären möchte.


Bewertung:

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen