Dienstag, 23. März 2021

 Bin ich schon depressiv, oder ist das noch das Leben? von Till Raether


Titel: Bin ich schon depressiv, oder ist das noch das Leben?
Autor/in: Till Raether
Reihe: -
Verlag: Rowohlt
Seitenzahl: 128
Preis: 14,00

Depression kann alle treffen, und oft ist sie schwer zu erkennen. Till Raether war in seinem Leben oft traurig und erschöpft – immer wieder, über Wochen. Und ebenso oft stellte er sich die Frage, ob das nun eine Depression sei, oder ob ihn einfach nur das normale, graue Leben beutelte. In seinem Buch erzählt Till Raether offen über eine Krankheit, mit der er seit vielen Jahren lebt und die er häufig mit großem Energieaufwand zu überspielen versuchte. Er schreibt über seine Jagd nach Anerkennung, seine Hilflosigkeit und Überforderung und den dauernden Gedanken, dass er sich doch einfach nur zusammenreißen müsste.




Meine Meinung:

Till Raether erzählt in diesem Buch von seinen Depressionen. Er erzählt davon, wie es ist als Angehöriger und auch als Betroffene Person ist, unter so einer starken Erkrankung zu leiden. Till Rather erzählt schonungslos ehrlich, was für eine furchtbare Krankheit die Depression ist und das, das ,,einfach mal zusammenreißen‘‘ und ,,lächle doch mal mehr‘‘ niemanden weiterhelfen wird. 

Ich habe mittlerweile viele Bücher über Depressionen gelesen und somit auch dieses Buch neuerdings mit in mein Regal aufgenommen. Ich leide ja selber unter Depressionen und gerade wenn ich solche Bücher lese, habe ich das Gefühl verstanden zu werden und nicht mit meinen Depressionen alleine zu sein. Ich bewundere Till Raether sehr dafür, dass er den Mut und die Stärke gefunden hat, so offen und ehrlich über seine Depressionen zu sprechen, vielen Dank dafür!

Ich denke auch, dass es eine Menge Mut braucht, um so ein Buch zu schreiben. Denn Depressionen sind leider immer noch ein Tabuthema und viele Menschen trauen sich nicht darüber zu sprechen. Till Raether erzählt von Ängsten, die im Verborgenen bleiben wollen und voller Verzweiflung. Außerdem zeigt er uns auch, dass es hilfreich ist, seine Gedanken und Gefühle offen zu legen und darüber zu sprechen. Weil niemand sich dafür schämen muss, an Depressionen zu leiden.

Ihr solltet euch beim Lesen des Buches bewusst machen, dass es sich hierbei nicht um einen klassischen Ratgeber handelt und auch kein Lebenshilfebuch ist, was dir sagt, wie du zu leben hast und was du ändern musst, um ,,glücklich‘‘ zu werden. Es ist eher wie eine Biographie des Autors und diese hat mich sehr berührt und das hat schon lange kein Buch mehr geschafft. Till Raether hat mich immer wieder mitgenommen und zeigt einem, dass das Leben trotz allem absolut lebenswert ist.

Dieses Buch beschreibt so viele Situationen von Depressionen, die man so gut nachvollziehen kann. Jeder der unter Depressionen leidet, kann diese Dinge sehr gut nachvollziehen und sich auch mit der einen oder anderen Sache identifizieren. Auch wenn die Depression oft einen gleichen Ablauf hat, ist es dennoch wichtig zu wissen, dass jede Depression bei jedem anders ist, dass sollte euch bewusst sein!

Till Raether hat einen tollen Schreibstil, der mir wirklich gut gefallen hat. Ich habe bisher noch gar kein Buch von ihm gelesen gehabt und bereits mit diesem Buch konnte er mich überzeugen. Er beschreibt offen und ehrlich von seinem Leben, was meiner Meinung nach eine Menge Mut und Stärke braucht. Außerdem hat er einen sehr angenehmen, lockeren und leichten Schreibstil, weshalb man gut durch das Buch kommt. Auch der Lesefluss wird hierbei in keiner Weise gestört.

,,Bin ich schon depressiv, oder ist es noch das Leben?‘‘ ist ein wichtiges Buch, was ich jedem empfehlen kann. Über die Depression gibt es bereits viele Bücher, jedoch finde ich, dass es nicht genug Bücher darüber geben kann. Man sollte diesem Thema viel mehr Raum geben, viel mehr Bücher schreiben und so lange darüber reden, bis dieses Thema nicht mehr tabuisiert wird. Falls ihr von der Krankheit betroffen seid, achtet bitte beim Lesen auf euch. Einige Beschreibungen könnten negative Erfahrungen und/oder Erinnerungen hervorrufen, passt auf euch auf!



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