Dienstag, 1. Oktober 2019

 Sonnengrau von Tanja Salkowski


Titel: Sonnengrau
Autor/in: Tanja Salkowski
Reihe: -
Verlag: Manuela Kinzel
Seitenzahl: 214
Preis: ?

'Depression ist eine Krankheit, kein Bekloppten-Status.'
Tanja Salkowski raste rastlos von einer Lebensetappe zur nächsten. Sie arbeitete als Musikmanagerin, Marketingfachfrau, Moderatorin und Journalistin im In-und Ausland. Nach einer Mobbingerfahrung erkrankte sie 2008 an Depressionen. Ein jahrelanges Versteckspiel begann, um den Schein für Freunde, Arbeitgeber und für sich selbst zu wahren. Bis der Tag kam, an dem sie sich umbringen wollte. Es ist die unverblümte Geschichte einer Gestrandeten, die akzeptiert hat und kämpft. Gegen eine vorurteilsbehaftete Gesellschaft und gegen das Ungeheuer im Kopf.



Meine Meinung:

Tanja Salkowski hat in ihrem Leben schon einiges an Berufserfahrung gesammelt. Sie hat als Musikmanagerin, Marketingfachfrau, Moderatorin und als Journalistin gearbeitet. Als sie dann mit Mobbing in Berührung kommt, erkrankte sie vor einigen Jahren an Depressionen. Sie fing an sich jahrelang zu verstecken, damit niemand merkte, wie es ihr wirklich ging. Doch dann kam der Tag, an dem sie sterben wollte…

Ich bin ja selbst an Depressionen erkrankt, deshalb habe ich mir viele Bücher gekauft, die solche Themen behandeln. Für mich ist es wichtig, dass Gefühl zu haben, nicht allein zu sein. Ich habe auch mal eine Dokumentation von Tanja Salkowski gesehen, in der sie auch von ihrem Buch spricht und zack, da habe ich es mir selber gekauft.

Als das Buch bei mir ankam, habe ich sofort damit begonnen. Und habe es erst wieder aus der Hand gelegt, als ich damit fertig war. Das Buch hat mich gefesselt, obwohl die Themen die hier behandelt werden, echt nicht einfach sind. Es war eine Erfahrung wert, auch mal in ein anderes Leben zu schauen, wenn die Person ähnliches erlebt hat, wie man selbst.

Wie wir alle wissen, sind Depressionen und andere psychische Erkrankungen Tabuthemen. Viele reden nicht darüber, aus Angst und/oder Scham. Ich gehörte auch lange dazu, aber irgendwann habe ich den Mut gefasst, darüber zu reden und das war die richtige Entscheidung. Denn nur so, können wir es eventuell schaffen, dass dieses Thema in ein paar Jahren, als ,,normal‘‘ angesehen wird.

Mir fiel es unglaublich schwer, meine Gefühle zu erkennen, sie zu benennen und vor allem darüber zu sprechen. Die Autorin hat mit viel Fingerspitzengefühl dieses Thema bearbeitet und mich somit tief berührt. Ich habe mich in so vielen Punkten wieder erkannt, was mich teilweise ziemlich erschreckte. Wie oben schon genannt, fühlt es sich gut an, wenn man weiß, dass man nicht alleine ist und vor allem, dass man da auch nicht alleine durch muss.

Ich glaube, dass dieses Buch gerade für die Menschen gut ist, die nicht von Depressionen betroffen sind oder wenn jemand Familienangehörige/Freunde hat, die unter dieser Erkrankung leiden. Denn durch das Lesen dieses Buches bekommt man einen sehr gut Einblick in die Gedanken und Gefühle einer Person, die depressiv ist.

Tanja Salkowski schreibt offen und ohne Beschönigung, was sie erlebt hat und was sie empfindet. Ich habe schon viele Bücher über Depressionen gelesen, aber noch keines hat mich so sehr berührt wie dieses hier. Ich bewundere es auch sehr, dass die Autorin es trotz ihrer Erkrankung geschafft hat, ihre Kraft zu finden, um dieses Buch zu schreiben. Ich kann euch das Buch nur empfehlen, denn aus meiner Sicht ist es sehr gut gelungen und spricht Betroffenen sehr gut aus der Seele und zeigt auch denen, die nicht Betroffen sind, wie sich depressive fühlen!


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