Dienstag, 7. April 2020

 Anadismissed von Lea Gericke


Titel: Anadismissed
Autor/in: Lea Gericke
Reihe: -
Verlag: Schwarzkopf & Schwarzkopf
Seitenzahl: 224
Preis: 14,99

»Es gab für mich 12 Jahre lang nichts als meine Magersucht. Morgens stand ich auf, nur um Kalorien zu verbrennen. Liegen bleiben war keine Option. Was, wenn ich eines Morgens einfach nicht mehr aufwache? Der Gedanke daran hat mich nicht erschreckt – dann wäre zumindest endlich alles vorbei … Die furchtbare Leere, der Selbsthass, die Verzweiflung, die Ohnmacht.« Sie galt als chronisch krank und austherapiert. Schnörkellos und ohne Kompromisse berichtet Lea von ihrer Essstörung. Von der täglichen Tortur, der Scham und dem Hass gegen sich selbst. Von der Hoffnungslosigkeit und von der Ausweglosigkeit. 



Meine Meinung:

In diesem Buch geht es um Lea Gericke, die jahrelang unter einer Essstörung litt. Sie galt als chronisch krank und austherapiert. Sie berichtet in diesem Buch von ihrer Hoffnungslosigkeit und Ausweglosigkeit. Lea erzählt von ihrem körperlichen Verfall, den Kontakt den sie zu Freunden und ihrer Familie verlor, von porösen Knochen die brachen und von Magensonden. Doch dann schafft Lea etwas, mit dem niemand mehr gerechnet hat. Sie schafft es langsam, Schritt für Schritt aus ihrer Essstörung.

Ich habe dieses Buch als Rezensionsexemplar von der Autorin erhalten, vielen Dank dafür! Das beeinflusst jedoch in keiner Weise meine Meinung! In diesem Buch geht es um Magersucht, also achtet beim Lesen auf euch. Möglicherweise könnte euch dieses Buch triggern.

Mittlerweile habe ich viele Bücher über Magersucht und anderen Essstörungen gelesen und habe mir bereits einiges an Wissen angeeignet. Und liebe Leute, bisher gab es noch nicht ein einziges Buch so sehr berührt und mitgenommen wie dieses hier. In diesem Buch merkt man sehr deutlich wie viel Mühe und Arbeit drinnen steckt. Und auch wie viel Mut Lea aufgebracht hat, all diese Dinge aufzuschreiben.

Was mir echt gut gefallen hat, ist, dass in diesem Bericht auch immer wieder Diagnosen und Krankenhausaufzeichnen mit eingebaut wurden, was einem zeigt, wie schlecht es Lea wirklich ging und was die Magersucht mit ihr gemacht hat. Außerdem finde ich es super, dass Lea in diesem Buch auch auf Zahlen verzichtet. Wodurch wir als Leser klar gemacht bekommen, dass die Magersucht nicht durchs ,,abnehmen‘‘, ,,nicht essen‘‘ und ,,Kalorien zählen‘‘ definiert wird. Dies zeigt uns, dass hinter dieser Krankheit so viel mehr steckt.

Auch wenn in diesem Buch ein schwieriges Thema behandelt wird, schafft Lea Gericke es, den Leser an das Buch zu fesseln und beschreibt sehr gut, was in ihrem Kopf passiert, weshalb man sich gut in sie hineinversetzen und ihre Handlungen auch nachvollziehen kann. Ich habe sehr großen Respekt vor der Autorin, dass sie ihre Geschichte ehrlich und ohne irgendwelche Verschönerungen aufgeschrieben hat. Hut ab, dass sie ihre Leser so dicht an sich heranlässt.

Leider sind Essstörungen immer noch ein Tabuthema, weshalb ich es umso besserer finde, dass Lea diesen Mut aufbringt und ihren Lesern zeigt, dass man niemals aufgeben darf. Außerdem zeigt es uns, wie wichtig es ist über seine Gedanken und Gefühle zu sprechen und das es okay ist, Hilfe anzunehmen.

Nachdem ich dieses Buch zu Ende gelesen hatte, musste ich das Gelesene erst einmal verarbeiten. Dieses Buch ist ehrlich und schonungslos und dieses Buch sollten so viele Menschen wie möglich lesen, um über diese Krankheit aufgeklärt zu werden. Als Leser lernen wir so viel über diese Erkrankung, dabei ist es egal, ob wir selbst von der Krankheit betroffen sind oder nicht. Jeder, wirklich jeder kann aus diesem Buch etwas mitnehmen. ,,Anadismissed‘‘ beschreibt das Leben mit der Magersucht unfassbar gut und genauso wie es ist. Und wie oben schon genannt, macht dieses Buch einem Mut. Mut, zum Kämpfen. Mut, um nicht aufzugeben.


Bewertung:

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