Sonntag, 7. Mai 2023

 Wir Kinder vom Bahnhof Zoo von Christiane F.


Titel: Wir Kinder vom Bahnhof Zoo
Autor/in: Christiane F.
Reihe: -
Verlag: Carlsen
Seitenzahl: 368
Preis: 9,99

Mit zwölf kam Christiane F. in einem evangelischen Jugendheim zum Haschisch, mit dreizehn in einer Diskothek zum Heroin. Sie wurde süchtig, ging morgens zur Schule und nachmittags mit dem ebenfalls heroinabhängigen Freunden auf den Kinderstrich am Bahnhof Zoo, um das Geld für die Droge zu beschaffen. Ihre Mutter bemerkte fast zwei Jahre lang nichts vom Doppelleben ihrer Tochter. Christiane F. berichtet mit minutiösem Erinnerungsvermögen und rückhaltloser Offenheit über Schicksale von Kindern, die von der Öffentlichkeit erst als Drogentote zur Kenntnis genommen werden. 



Meine Meinung:

Bis Christiane sechs Jahre alt ist, wächst sie behütet in der Nähe von Hamburg auf dem Land auf. Das endet sich dann schlagartig, als Christiane mit ihren Eltern nach Berlin zieht. Dort wohnen sie in einem Hochhaus, im 11. Stock und spielende Kinder scheinen der Haus- und Stadtverwaltung eher ein Dorn im Auge zu sein. Als Christiane in die Schule kommt, merkt sie recht schnell, dass sie eine der Härtesten sein muss und keine Schwäche zeigen darf. Nach und nach zieht es sie zu den ,,coolen‘‘ Kindern. Anfangs scheint dies alles noch recht harmlos zu sein, doch Stück für Stück rutscht Christiane in eine starke Drogenabhängigkeit ab…

Ich finde es ehrlich gesagt schwierig, mir eine Meinung über dieses Buch zu bilden. Denn hierbei handelt es sich um eine Geschichte einer Frau, die einen falschen Weg eingeschlagen hat. Es handelt sich um persönliche Erfahrungen. Erfahrungen, die Christiane gesammelt hat und über die ich mir kein Urteil bilden möchte. Dennoch möchte ich gerne auf das Buch eingehen, ich versuche es nicht zu bewerten. Zum Schreibstil kann ich nicht viel sagen, da dieses Buch durch Tonbandaufnahmen geschrieben wurde, weshalb die Schreibweise recht einfach gehalten ist.

Christianes Buch zeigt einem, dass es jeden treffen kann. Man muss keine Kriterien erfüllen, damit man in diese Sucht abrutscht, sondern dass allein ein falscher Umgang, eine falsche Umgebung oder auch gefährliche Neugier ausreichen, damit man abrutschen kann. Das Buch ist so nah an dem Geschehen dran, wie kein anderes. Ich bin auch der Meinung, dass man dieses Buch als Pflichtlektüre in Schulen einbauen sollte, da diese Geschichte dem einen oder anderen die Augen öffnen kann. Dieses Buch kann einen aufwecken und vor allem regt es zum Nachdenken an. Das Thema ist leider heutzutage auch noch aktuell, da es immer wieder neue Drogen gibt. Das Buch gibt sehr tiefe Eindrücke in das Leben einer Abhängigen. Es ist schonungslos und ehrlich und so ein Buch braucht die Welt.

Ich fand es auch sehr interessant, dass die Mutter durch Einschübe immer wieder zu Wort kommt. Dadurch bekommt man auch einen guten Einblick, wie auch Angehörige ein Teil der Sucht sind. Man merkt die Hilflosigkeit von ihr und es wird einem bewusst, wie überfordert sie mit der Situation war. Auch Christianes Freunde sind drogenabhängig und leben fast dasselbe Leben wie sie. Christiane versucht mehrfach mit den Drogen aufzuhören, jedoch stellt sich das gar nicht so leicht raus. Dennoch wird einem bewusst, dass sie sich nicht alles gefallen lässt, weiter kämpft und auch klare Grenzen zieht – vor allem zu den Drogen.

,,Wir Kinder vom Bahnhof Zoo‘‘ war ein Buch, dass mich total in den Bann gezogen hat. Die Erlebnisse und die Geschichte von Christiane  haben mir sehr bewegt und auch mitgenommen. Das ganze Umfeld, die Drogenszene, die Torturen bei ihren Entzügen… ich mag mir das alles gar nicht vorstellen. Hierbei wird einem bewusst, dass es ein Hilfeschrei von Christiane war, der leider erst viel zu spät wahrgenommen wurde. Ich bin der Meinung, dass jeder sich mal mit diesem Buch auseinandersetzen und auch als Schullektüre weiterhin behandelt werden sollte. Denn Drogen werden leider immer ein Thema bleiben und deshalb sollte man darüber sprechen und anderen damit vielleicht die Augen öffnen….



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