Dienstag, 2. April 2024

 Aber vielleicht wird auch alles gut von Lea Melcher


Titel: Aber vielleicht wird auch alles gut
Autor/in: Lea Melcher
Reihe: -
Verlag: Piper
Seitenzahl: 336
Preis: 10,90 

Emilia ist fast dreißig, single, mittelmäßig glücklich – ach ja, und sie leidet unter einer Angststörung. Alles fällt ihr schwer: vom Einkaufengehen über soziale Kontakte bis hin zu einem »normalen« Beruf. Am liebsten verkriecht sie sich in ihrer Wohnung und blendet die Welt aus. Doch dann stellt ihre Schwester ihr ein Ultimatum: Entweder du machst eine Therapie, oder ich rede nie wieder mit dir! Also überwindet Emilia sich und wagt sich hinaus in die Welt. Im Wartezimmer ihres neuen Therapeuten sitzt ausgerechnet Jack, dem sie eigentlich nie wieder begegnen wollte. Und wie es kommen muss, landen die beiden durch eine Verwechslung in einer Paartherapie. Plötzlich ist Emilia gezwungen, sich ihren Ängsten ein für alle Mal zu stellen.


Meine Meinung:

Emilia ist um die dreißig Jahre alt, alleinstehend und arbeitet als Ghostwriterin. In ihren eigenen vier Wänden mit ihrem Kater Oskar fühlt sie sich am wohlsten, dort, wo ihr nichts passieren kann. Ihre Schwester Lara macht sich Sorgen und bringt sie dazu, einen Psychotherapeuten aufzusuchen. Dort trifft sie auf Jack, mit dem sie vor vier Jahren mal etwas hatte. Aufgrund einer Verwechslung, die keiner der beiden auflöst, beginnen sie eine Paartherapie und arbeiten ihre Beziehung auf.

Ich habe dieses Buch gekauft, da ich das Thema der Angststörung sehr interessant fand und mich damit ein wenig genauer auseinandersetzen wollte. Ich weiß nicht genau, ob ich zu hohe Erwartungen hatte, doch leider konnte mich das Buch nicht so ganz überzeugen, wie ich gehofft hatte. Dennoch war es ein gutes Buch mit interessanten Themen und Bereichen, aber meiner Meinung nach gibt es einige Aspekte, die mir nicht gefallen haben oder man hätte weiter ausbauen können.

Emilia ist ein sympathischer Charakter und ich mochte sie recht gerne. Ihre Angststörung wurde gut beschrieben und ausgearbeitet, sodass man sich gut in sie hineinversetzen kann. Man spürt deutlich, wie diese Erkrankung ihr Leben schwer macht und das sie einen harten Kampf vor sich hat.  Und gerade deshalb war ich überrascht, wie schnell sie aus ihrer Komfortzone herauskommt und das nur, weil Jack da ist. Auf einmal macht und traut sie sich Dinge, die sie sich vorher nicht getraut hat und das hat mir gegenüber etwas unrealistisch gewirkt.

Jack mochte ich von Beginn an sehr gerne und hab ihn direkt ins Herz geschlossen. Recht schnell schafft er es, Emilia aus der Reserve zu locken. Jack ist ein netter, liebevoller und loyaler Charakter, jedoch wird auch schnell deutlich, dass auch er einige Schwierigkeiten hat, die im Laufe des Buches ans Licht kommen werden. Ich fand seine Entwicklung in dem Buch sehr schön und gut nachvollziehbar.

Die Nebencharaktere haben mir sehr gut gefallen. Lara, Emilias Schwester fand ich sehr einfühlsam und liebevoll, dass mochte ich richtig gerne. Jeder Charakter hat seine Rolle in dem Buch bekommen und das passt alles sehr gut miteinander. Ein weiterer Kritikpunkt für mich war, dass irgendwie keiner so richtig offen über etwas redet. Bei Emilia ist es etwas, was ich verstehen kann, aufgrund ihrer Angststörung. Aber bei den anderen Charakteren hat es für mich keinen Sinn gemacht, da somit viele Probleme hätten gelöst werden können. Mal abgesehen davon kann ich nicht genau sagen, wie realistisch auch die Verwechselung beim Therapeuten sein kann.

Der Schreibstil von Lea Melcher war für mich neu, da ich bis hierhin noch gar keine Geschichte von ihr gelesen habe. Jedoch hat sie einen angenehmen Schreibstil, mit dem sie mich überzeugen konnte. Lea Melcher schreibt locker, leicht und flüssig, was einem das Lesen der Geschichte total angenehm macht. Auch der Lesefluss wird hierbei in keiner Weise gestört, sondern dadurch positiv unterstützt.

,,Aber vielleicht wird auch alles gut‘‘ ist ein interessantes Buch, was ich gerne gelesen habe, obwohl es einige Kritikpunkte gab. Das Thema der Angststörung wurde sehr gut dargestellt und ich glaube, dass viele dadurch ein anderes Bild von der Erkrankung bekommen können. Außerdem fand ich die Illustrationen wunderschön, diese haben die ganze Geschichte noch einmal untermalt.



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